Bauten

11|2023

Gemeinderaum aus Buche

Der Architekt Etienne Mégard gehört zu den führenden Holzbauarchitekten Frankreichs. Aufsehenerregend war vor 10 Jahren die Kultureinrichtung Le Galet in Reyrieux, die ganz den Vorgaben von Julius Natterer entsprach und mit genagelten Brettern ausgeführt wurde. 

Allerdings hat sich der Pariser Architekt seit zehn Jahren im Département Ain abgesetzt, wo er zwangsläufig kleine Brötchen backt. Es hinderte ihn nicht daran, mit Roteiche zu experimentieren oder Büros aus genageltem Brettstapelholz zu bauen, wie Etienne Mégard es immer wieder auf dem Forum FBC darlegen konnte. 

Nun nutzte er die Gelegenheit, beim Bau eines Veranstaltungssaals für die Gemeinde Le Poizat-Lalleyrat auf wuchtige Buchen der Gemeinde zurückzugreifen, die sonst zu Brennholz bestimmt waren. Ein Tischler aus der Umgebung, der Kanteln herstellt, besorgte die Herstellung von BSH für Balken, Pfeilern, Glasfassaden, Parkett… Ein Vorteil des Holzbaus mit Buche ist, dass die Inneneinrichtung elegant wirkt und die Frage der ästhetischen Verbindung von Nadelholzstrukturen und einer Innenarchitektur aus Laubholz sich nicht mehr stellt. Eine gute Nachricht, wenn man bedenkt, dass vielerorts die Buche nicht mehr mit 750 ml Wasser pro Jahr rechnen kann und sehr schnell eingehen wird.

  • Architektur: Etienne Mégard