Bauten

03|2023

Gelungene Referenz für Schulgebäude in Holzbauweise

Die Schweizer machen vor, wie man Schul-Erweiterungsbauten ansprechend umsetzt. Hier ein gelungenes Beispiel für ein kleineres Projekt, das in das Wohnumfeld passt und gleichzeitig Innenräume bietet, in denen sich der Mensch einfach gerne aufhält – auch im Unterricht: Ein schlichter, rechteckiger Baukörper mit nur einem Obergeschoss. 

Die Einwohnergemeinde Aarberg (20 km nordwestlich von Bern) musste wegen Bewohner-Zuzugs ihre bestehende Grundschule am Hans-Müller-Weg erweitern: um drei Kindergartenklassen, fünf Grundschulklassen (1. und 2. Klasse) sowie Räumen der Tagesschule, also für die Ganztagesbetreuung mit Mahlzeiten. Umgesetzt wurde der siegreiche Entwurf („Libelle“) von Haller Gut Architekten AG aus Bern, der den Anforderungen an eine zeitgemäße Schulinfrastruktur am besten gerecht wurde. 

Nach einem recht langen Planungszeitraum ab 2017 wurde das auf insgesamt 8,5 Mio. CHF veranschlagte Projekt 2022 von Hector Egger Holzbau AG aus Langenthal mit vorgefertigten Elementen umgesetzt. Der Baukörper auf einer Betonbodenplatte hat ein nur flach geneigtes Satteldach (Dachlawinen!) mit weit auskragendem Stehfalz-Blechdach, was guten Wetterschutz für die Holzfassaden auf den beiden langen Seiten des Gebäudes bietet und in den Innenräumen Schutz vor der hoch stehenden Sonne sorgt. Markisen an der Fassade ergänzen den Sonnenschutz. Für einen verbesserten Tageslichteintrag wurde ins Dach im Firstbereich ein Lichtband mit einer Pfosten/RiegelKonstruktion eingebaut, das mit elektromotorisch verstellbaren Dachklappen ausgestattet ist. Die Dachkonstruktion ist auch im Innenraum sichtbar und schafft behagliche Innenräume, die mit hochwertigen Holzwerkstoffen ausgekleidet sind. Die Geschossdecke des Zweigeschossers ist aus Massivholz. 

  • Architektur: Haller Gut Architekten AG
  • Holzbau: Hector Egger Holzbau AG
  • Fotos: Hector Egger / Lumeos