Bauten

05|2025

Braunschweig: Einzelhandelsmarkt in überwiegender Holzbauweise

Am 8. Mai 2025 ist in Braunschweig-Lamme der erste Edeka-Lebensmittelmarkt mit Wänden aus Holzmauersteinen eröffnet worden. Der Bau in der „Neuen Mitte Lamme“ (Neudammstr. 111), rund 7 km westlich des Stadtzentrums, war ursprünglich als Standardmarkt geplant, die Bauherrin entschied sich aber kurzfristig zum Umstieg auf Holzbauweise und TriqbriqHolzmauersteine als Wandmaterial. Edeka wollte mit einem Pilotprojekt Erfahrungen mit natürlichen Materialien im Supermarktbau sammeln. Das Projekt Lamme stehe nun exemplarisch für das Engagement von Edeka Minden-Hannover für zukunftsweisende Technologien und umweltfreundliche Bauweisen wie Triqbriq, die in die „DNA“ des Lebensmittelhändlers einfließen sollen. Marktbetreiber in Lamme ist der Edeka-Kaufmann Andreas Popko.

Ziel in Braunschweig war auch, möglichst viel Holz sichtbar zu lassen. Dementsprechend gehörte zu den Anforderungen, auf die Verkleidung von Innenwandflächen zu verzichten. Um die Luftdichtigkeit der Außenwände zu gewährleisten, wurden diese mit einer vorgehängten hinterlüfteten Holzfassade mit Mineralwolledämmung versehen.

Im Juni letzten Jahres war mit den Erdarbeiten begonnen worden, der Holzbau folgte ab Ende Juli. Richtfest war am 28. November. Als Generalunternehmen im Edeka-Auftrag fungierte Industriebau Haldensleben aus Sachsen-Anhalt, die einen Entwurf der Braunschweiger Architekturbüros Klaassen – Uhde umsetzte.

Die Grundfläche des ebenerdigen Marktes ist 60 x 40 m, die Bauhöhe beträgt 7 m. Die bis zu 4,90 m hohen tragenden Innen- und Außenwände wurden bei diesem Projekt mit 25-cm-Triqbriq-Elementen aus dem Werk in Tübingen ausgeführt, nicht tragende Innenwände in normaler Trockenbauweise. Damit das Holz trocken blieb, wurde in der Bauphase ohne Dach mit Abdeckplanen gearbeitet. Das Flachdach ist durch den Einbau eines zentralen Hauptbinders mit BSH-Nebenträgern weitgehend freitragend, im Innenraum des Marktes sind nur zwei BSHStützen. Die Dachuntersicht bilden Brettsperrholzelemente, die mit 30 cm Mineralwolle gedämmt sind.

Zu den Baukosten gibt Edeka keine Auskunft. Edeka räumt aber ein, dass die Planungsaufwand und Baukosten aufgrund des Innovationscharakters des Projekts über denen eines Standardmarkts lagen. Da die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung der Wandbausteine den Anwendungsfall beim Projekt in Lamme bezüglich Wandhöhe und Brandschutzanforderungen nicht komplett abdeckten, musste eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung beantragt und der konstruktive Brandschutz gesondert nachgewiesen werden - was vom zuständigen Bauordnungsamt aber zügig genehmigt worden sei. Die Rückendeckung der Stadt sei bei diesem Projekt spürbar gewesen, so eine Edeka-Unternehmenssprecherin.

• Architektur: Architekturbüro Klaassen 
• Bauherrin: Edeka 
• Bauausführung: Industriebau Haldensleben 
• Holzbau: Triqbriq 
• Fotos/Rendering: Edeka/Thomas Meinicke und Christian Schwier; Triqbriq AG