Bauten

08|2024

Holzbau-Perle im Polder

Am 23. August hat die niederländische Baufirma De Vries en Verburg auf der Baustelle für eine Büro-Erweiterung zusammen mit seinen Planungs- und Baupartnern Richtfest gefeiert. Das Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern ist in Stolwijk Bauherr und ausführendes Bauunternehmen zugleich. An sich nichts ungewöhnliches, aber das Projekt Parel in de Polder („Perle im Polder“) ist für De Vries en Verburg jedoch eine eher untypische Herausforderung. Denn zum einen ist der Anspruch an die eigene Leistung hoch. Und dann soll der sehenswerte Fünfgeschosser bei der Kundschaft Lust auf Holzbau machen. Der liegt in einem Gewerbegebiet am Rande eines Polders und einem Kanal, der Stolwijksevaart, insgesamt kein einfacher Bauplatz. Für De Vries stellt der 2.000 m² große Verwaltungsbau, ein viergeschossiger Holzskelettbau auf einem Stahlbeton-Sockelgeschoss so etwas wie einen Einstieg in den Holzbau dar, den die Firma künftig vermehrt anbieten möchte.

Das Projekt „Perle“ wurde mit Kolpa Architecten von Beginn an als möglichst nachhaltiges Gebäude geplant: mit einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz über den gesamten Lebenszyklus, rückbaubar und mit möglichst geringem CO2-Ausstoß – und zwar sowohl in der Bau- wie auch in der Betriebsphase. Die Vorplanung war dementsprechend umfangreich und lang. Nach dem ersten Spatenstich am 9. Februar dieses Jahres ging es aber schnell, wobei zuerst ein stabiles Sockelgeschoss gebaut werden musste.

Die ursprünglich aus Holz geplante Kellerdecke wurde aus Kostengründen in Stahlbeton umgeplant. Darauf wurde ab Anfang Juli in Zusammenarbeit mit Derix Netherlands drei stabilisierende, 13 m hohe und 9 m breite Rahmenportale im Dreieck aufgestellt. Die DERIX-Gruppe war für die Planung und Produktion des Ingenieurholzbaukomponenten wie auch die Montage des Holzrohbaus zuständig. Die Konstruktion speichert rund 700 t CO2. Im Anschluss an die die Installation der tragenden Rahmen wurden Stützen und Balken aus Brettschichtholz auf die CLT-Decken gelegt. Die hölzernen Fassadenelemente wurden parallel dazu eingebaut, um den Bau so schnell wie möglich wind- und wasserdicht zu bekommen. Anschließend wird mit der Dacheindeckung und den Installationsarbeiten begonnen. Die Aluminiumfassade liefert Wijnveen Aluminiumbouw bv. 

  • Architektur: Kolpa Architecten 
  • Bauausführung: De Vries en Verburg 
  • Holzbau: DERIX-Gruppe 
  • Fassade: Wijnveen Aluminiumbouw bv. 
  • Fotos: De Vries en Verburg