Bauten

07|2025

Freiluftbühne in Vancouver bekommt spektakuläre Holzdach-Konstruktion

Seit Juni läuft auf der PNE-Amphitheater-Baustelle in Vancouver B/C die Montage einer der weltgrößten Holzdachkonstruktionen - mit einer künftigen Spannweite von 104 Metern! Die westkanadische Metropole setzt seit 2024 nach den Plänen von Revery Architecture Inc. und den Tragwerksplanern Fast + Epp die Überdachung und Kapazitätserweiterung der PNEFreiluftbühne im Osten der Stadt um. Damit soll sich zur FIFA-Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika die Attraktivität und im Anschluss daran vor allem auch die Auslastung des Veranstaltungsortes übers Jahr hinweg verbessern.

Die bisherige Freiluftbühne im Hastings Park, 1960 gebaut, war für maximal 7.500 Personen ausgelegt. Auf künftig rund 12.000 m² unter Dach sollen dann 60 bis 70 Shows, Konzerte und Public Viewings mit 1.500 bis 10.000 Zuschauern möglich werden - unabhängig vom Wetter, denn in Vancouver regnet es oft. Der Bauplatz grenzt an den PNE-Vergnügungspark „Playland“ an. Pacific National Exhibition (PNE) ist ein gemeinnütziges Unternehmen der Stadt, die in das neue PNE-Amphitheatre 65 bis 70 Mio. Can-$ investiert. Als Generalunternehmer ist EllisDon beauftragt, die Stahl- und die Holzbau-Montage führt die Walters Group durch.

60 bogenförmige Leimbinder aus der Produktion von Nordic Structures bilden, zu sechs kalottenförmigen Segmenten angeordnet, das in der Mitte 24 m hohe Dach der „Freedom Mobile Arch“, wie das PNE-Amphitheatre künftig heißen soll. Es bleibt an drei Seiten offen und ermöglicht dem Publikum auch künftig Blicke über die Stadt und auf das Fjord- und Bergpanorama der North Shore Mountains, um vom Charme der alten Arena einen Teil in die Zukunft mitzunehmen.

Die Stahl-Hauptträger („kings arches“ von Walters Group) und die randständigen Leimbinder sind zwischen drei mächtige Stahlbetonfundamente (von Ellis Don Forming) eingespannt. Die übrigen Leimbinder werden dazwischengesetzt. Die drei zentralen Hauptträger aus Stahl sind aus insgesamt 27 Segmenten zusammengesetzt, sie werden in der Montagephase von Stahltürmen unterstützt, die nach Fertigstellung des gesamten Daches entfernt werden. Die Konstruktion wird dann freitragend. Über den Sommer bis in den Herbst hinein werden rund 900 t Leimholz verbaut. Die Menge an Baustahl beläuft sich auf rund 800 t.

  • Architektur: Revery Architecture Inc. 
  • Tragwerksplaner: Fast + Epp 
  • Generalunternehmen: EllisDon 
  • Holzbau: Walters Group, Nordic Structures 
  • Fotos/Renderings: Revery; Fast+Epp; Lafarge Canada; Ram Consulting