Bauten

07|2023

Sporthalle in Französisch-Guyana

Der Fluss Maroni bildet heute die Nord-Süd Grenze zwischen Franz. Guyana und Surinam. Solange die Sklaverei andauerte, haben Schwarzafrikaner flussaufwärts vor holländischen und französischen Besitzern Schutz gesucht und mitten im Amazonas neue Stämme gegründet. Die Bevölkerung wächst zurzeit stark an, obwohl ein Dorf wie Papaïchton am rechten Ufer des Flusses so schwer zugänglich ist, dass es nicht an Sportturnieren teilnehmen kann. 

Für den Hausbau werden Baumaterialien, auch Holz und BSH-Balken aus Europa, über Surinam bezogen. Es wäre möglich gewesen, auf diese Weise auch eine Sporthalle zu bauen, allerdings stellt sich die Frage, wie Fichten-BSH auf die Dauer mit dem sehr feuchten tropischen Klima auskommt. Der französische Architekt Franck Brasselet, dem das Forum FBC in Lille die Ausstellung zum Holzbau in Guyana verdankt, baut seit 30 Jahren mit einheimischem Holz und setzte auf eine lokale Verarbeitung von Bäumen, die zur Gemeinde gehören. Das schwere Holz wurde in gerade noch hebbaren 5 Meter-Segmenten nach Verbindungsgrundsätzen von CBS Guyana so verarbeitet, dass die Umgitterung aus einheimischem Holz die Form von Kokosblättern suggeriert. Die biomimetische Halle wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet. 

  • Architektur: Franck Brasselet, JAG Architecture
  • Fotos: JAG Architecture